Ehemalige Synagoge Kalbach-Heubach / Hessen
 
 
 

Fassung III

Die Synagoge

Grundriß Erdgeschoß, im südlichen Teil der Betsaal

 

Grundriß Betsaal

 

Längsschnitt

 

Grundlagen:

Grundlage der Bearbeitung ist die maßgetreue Darstellung des Innenraumes. Im Vorfeld der Restaurierung wurde das Gebäude im Januar 2004 von Herrn Dipl.-Ing. Seidel aus Ostfildern aufgemessen. Anhand dieser Bestandspläne wurde der räumliche Zustand des Gebäudes nach der Sanierung abgeleitet. Die Basis für die räumliche Visualisierung isr eine maßgetreue Darstellung der beider Farbfassungen in Form von klassischen 2D-Wandabwicklungen und Deckenspiegeln. Anhand des Aufmaßes und ergänzenden Messungen vor Ort konnten diese zeichnerisch konstruiert werden. Die Ornamentik wurde vor Ort aufgemessen. Die nicht zugängliche Friese im oberen Bereich der Wände und der Decke wurden mittels photogrammetrischer Verfahren aufgemessen.

In der restauratorischen Voruntersuchung, angefertigt Oktober 2004 bis Januar 2005, dokumentiert Klöckner systematisch alle Räume des Gebäudes. Klöckner weist in seiner Arbeit darauf hin, daß die restauratorische Voruntersuchung auf das „absolut Wesentliche“ beschränkt ist. Punktuelle Befunde wurden aufgenommen, auf eine Untersuchung der Gestaltung der einzelnen Wandflächen wurde u.a. wegen drohendem Substanzverlust verzichtet. Die Gestaltung der schablonierten Rahmenfriese in detaillierter Größe und Farbigkeit ist mit Sicherheit bekannt, nicht jedoch die Gestaltung der Wände mit diesen.

Für die Bearbeitung der Visualisierungen der Farbfassungen 2 und 3 liegen die schematischen Rekonstruktionen der Wand- und Deckengestaltungen von Klöckner vor. Im Laufe der Bearbeitung stellte sich heraus, daß die Rekonstruktion der 2. Wandfassung falsch ist. Anhand Klöckners Dokumentation und der baubegleitenden Dokumentation der Firma Fuchs & Girke wurde die Wandfassung interpretierend dargestellt.

 

Dokumentation putzrestauratorische Arbeiten, Fa. Fuchs & Girke

 

Zecihnerische Darstellung anhand des Befundes

 

Fries, Befund Klöckner

 

Fries, maßhaltige CAD-Zeichnung

 

 

 

Modellierung 3D-Modell

Auf Grundlage des Aufmaßes und der Wandabwicklungen wurde das 3D-Modell modelliert. In der Visualisierung wird der heutige bauliche Zustand dargestellt. Um den bauzeitlichen symmetrischen Raumeindruck nicht zu verfälschen, wird die fehlende Lambris auf der Westwand ebenfalls dargestellt. Die Fluchttür auf der Nordwand wurde nicht dargestellt.

Auf eine graphische Rekonstruktion der bauzeitlich vorhandenen Abtrennung der Frauenempore vom Betsaal wird aufgrund mangelnder Befunde verzichtet. Anhand von mehreren Referenz-
objekten in der näheren Umgebung kann das Aussehen eingegrenzt werden, vermutlich war die Empore durch ein Holzgitter in diagonal gekreuzter Form gestaltet. Statt dessen wird die heutige abstrahierte Emporenabtrennung dargestellt. Nach Absprache mit Herrn Krieg wurde die Füllung der Empore nicht dargestellt.

Die Visualisierung soll den Betsaal möglichst
realitätsnah zeigen. Die Modellierung erfolgte daher nach dem vorliegenden Aufmaß einschließlich der vorhandenen Verformungen. Weiterhin wurde die natürliche Lichtverteilung simuliert. Der Innenraum wird lediglich durch die Fenster belichtet, auf künstliche Lichtquellen wurde verzichtet.