Ehemalige Synagoge Kalbach-Heubach / Hessen
 
 
 

Fassung III

Die letzte Farbfassung, deren Gestaltung durch die sakrale Nutzung des Raumes geprägt ist, ist farblich gleichermaßen kontrastreich gestaltet wie die vorherige Fassung.
Der Deckenfont ist in einem hellen blau gefaßt, dieser zieht sich etwa 40 cm auf die angrenzenden Wandflächen. Durch einen floralen schablonierten Fries wird der ockergelbe Wandfont vom Deckenfont getrennt. Während in den Fontflächen pastellige Farbtöne verwendet werden, ist der Fries zweifarbig mit gedeckten Farben in dunkelrot und dunkelblau gestaltet. Auf Höhe der Frauenempore verläuft ein etwa 6,5 cm hoher Rautenfries. Der Fries besteht aus zwei gespiegelten Rhomben, diese sind abwechselnd in zwei Blautönen gefaßt. Kombiniert mit den achsial angeordneten Punkten in gleicher Farbfolge ergibt sich ein streng geometrisches dreidimensionales Band. Unter dem Rautenfries ist der Font einfarbig Blau gehalten. Die Lambris ist braun gestrichen und hebt sich deutlich von der Wand- und Deckengestaltung ab.
Die Kubatur des Betsaales ist durch altersbedingte Verformungen der tragendenden Fachwerkkonstruktion gegenüber dem bauzeitlichen Zustand stark verändert. Die ehemals horizontal verlaufende Deckenebene weist Verformungen von etwa 25 cm auf. Die Aufnahme der Befundlage (restaurierte Musterachse auf der Nordwand) zeigt einen Abstand des oberen floralen Frieses von etwa 40 cm zur Decke, dieser wurde aus gestalterischen Gründen für den gesamten Raum übernommen. Das Aufmaß zeigt einen an den Fenstern der Ost- und Südwand eine waagerecht identische Sturzhöhe der fünf Fenster. Die Decke jedoch ist deutlich verformt. Da der Fries exakt im Bereich der Sturzhöhe verläuft, wurde hier auf eine Verziehung des Frieses in Anlehnung an den Deckenverlauf verzichtet. Der Font der Decke zieht sich, wie bereits erwähnt, auf die Wandflächen, dadurch sind die Verformungen der Deckenfläche des 5,60m hohen Raumes nur bedingt wahrnehmbar. Für eine Verziehung des Rautenfrieses gibt es keinen Anlaß, er verläuft exakt horizontal und schließt jeweils an die auskragende Deckenscheibe der Frauenempore an. Die farbliche Gestaltung der Türen im Erdgeschoß und der Fenster auf Empore lehnt sich an die Fassung der Lambris.

Nordwand

 

Ostwand mit ehemaligem Thoraschrein

 

Südwand

 

Westwand, Blick auf die Frauenempore

 

360°-Panorama, zum Bewegen mit gedrückter Mouse-Taste im Bild bewegen

 

Visualisierungen:

Florian Scharfe