Ehemalige Synagoge Kalbach-Heubach / Hessen
 
 

 

Nach dem Abriß der Heubacher Zehntscheune im Jahre 1840 wurde am gleichen Ort von der jüdischen Gemeinde die Synagoge erbaut. Das Fachwerkhaus in Heubach-Kalbach, nahe der Stadt Fulda gelegen, läßt von außen nichts von seiner religiösen Nutzung vermuten. Das Innere des Gebäudes ist geteilt. Im südlichen Teil befindet sich der Betsaal, im nördlichen Teil befinden sich die ehemaligen Schulräume der israelitischen Volksschule. Im Nordosten des Gebäudes war die heute restaurierte Mikwe untergebracht. Die Schule wurde bis etwa 1900 genutzt, die jüdische Gemeinde nutzte den Betsaal bis in die 1920er Jahre. 1937 erwarb die Gemeinde das Gebäude und baute es zum Gemeinde- und Rathaus um. Bis in die 1970er Jahre wurde die ehemalige Synagoge von der Gemeinde als solches genutzt.



Das vom Verfall bedrohte Kulturdenkmal wurde saniert und restauriert. Das Architekturbüro Krieg und Warth stellte die bauzeitliche Raumtypologie wurde wieder her. Eingebaute Zwischendecken und Trennwände wurden entfernt. In der restauratorischen Voruntersuchung sowie in der baubegleitenden Dokumentation konnten vier Farbfassungen des Betsaales belegt werden.

Die Erstfassung wurde restauriert und wiederhergestellt, die Zweit- und Drittfassung wurden anhand von zwei Musterachsen auf der Nordwand restauriert und dargestellt.

Die Darstellung der Zweit- und Drittfassung ist Kern dieser vorliegenden Bearbeitung. Anhand der beiden Musterachsen ist nur schwer nachzuvollziehen, wie räumliche Wirkung der beiden farbintensiven Fassungen ist. Durch die computergestützte Visualisierung ist es möglich, einen realitätsnahen räumlichen Eindruck der Farbfassungen des Betsaales zu vermitteln.

Die Viertfassung, sie wurde nach 1920 verwendet, wird hier nicht näher untersucht. Sie dekoriert den Betsaal in seiner Nutzung als Gemeinderaum.